
Mantra Singen–Bhakti Yoga*
Die Anfänge…
Ich hatte ehrlich gesagt überhaupt keine Vorstellung, wie sich die Sache entwickeln würde, als ich 1997 (!), meine ersten Singkreise in Tirol angeboten habe.
Damals war das „Mantra- und Bhajan- Singen“ höchstens den paar Hippies ein Begriff, die dieses von ihren Indien-Reisen her kannten.
Nachdem ich damals, ähnlich wie heute, kaum Kontakte zu Veranstaltern, Politikern oder anderen einflussreichen Menschen hatte, war ich also in organisatorisch finanziellen Dingen ganz auf mich allein gestellt. So war ich natürlich überglücklich, dass unser damaliger Pfarrer, mir erlaubte, meine Kurse im Widum unserer Pfarre abzuhalten.
„Nachdem du ja auch christliche spirituelle Lieder mit den TeilnehmerInnen singst, ist dagegen nichts einzuwenden“, meinte er. „Außerdem leitest du ja eine Singgruppe und gibst keinen Religionsunterricht!“
Was für ein aufgeschlossener Mensch er doch war! So ein Glück für mich und meine SängerInnen! Na ja, er kannte mich damals immerhin schon seit über 10 Jahren, in denen ich bei Messfeiern, Hochzeiten und Taufen musiziert und gesungen habe.
* "YOGA der Hingabe", beispielsweise durch das Singen von spirituellen Liedern
Was habe ich mir denn von meinen Singkreisen „MANTRAS & ERDENGESÄNGE“ erwartet?
Was wollte ich damit erreichen – für mich und für die TeilnehmerInnen?
Ich wurde in den Anfängen schon manchmal recht schräg angeschaut, dass ich als Akademikerin, als Künstlerin und Singer-Songwriterin plötzlich Singkreise für „Sanskrit-Mantras & Erdengesänge“ angeboten habe. Da kamen Anfeindungen auf allen Ebenen. Ich war jetzt eindeutig in der „Schublade der Schrulligen“. Damals war es in unserem Kulturkreis noch lange nicht „in“ zu meditieren und gemeinsam Mantras zu singen. Ich war aber aber auch keine „Hippiefrau“, die sich lustig von Party zu Party, von Strand zu Strand bewegt, im Gegenteil…
Es war nicht immer leicht, mit den Vorurteilen umzugehen, mit denen ich damals in den Anfängen meines öffentlichen Wirkens konfrontiert wurde. Ich wusste, dass das Mantra Singen und Tanzen zu den ältesten Meditiationstechniken der Menschheit gehörten und meine Vision war es, durch das gemeinsame Singen, Tanzen und Meditieren mehr LIEBE und FRIEDEN in unsere Herzen und somit in die Welt zu bringen. Meine Teilnehmerinnen und Schülerinnen waren glücklich in meinen Kursen, egal was die Außenwelt über uns dachte, und das beflügelte mich!
Wir übten Meditationen zur Chakrenheilung, tönten miteinander, sangen unsere innigen, meditativen Lieder voller Hingabe und Liebe, wir tanzten im heiligen Kreis der Frauen.
In den Anfängen meiner Unterrichtstätigkeit war ich ja noch sehr jung - 25 Jahre - die Teilnehmenden etwa in meinem Alter oder älter. Da sich natürlich auch immer wieder Gespräche auf einer sehr persönlichen Ebene ergaben, war ich da als junge Frau schon oft recht gefordert. Als Kursleiterin ist es ja schließlich MEINE Aufgabe, den RAHMEN für die Frauen zu geben und zu halten.
Nachdem ich selbst so empathisch und sensibel bin, liebte und liebe ich diesen persönlichen Austausch mit den Frauen! Manchmal kamen aber so schwer beladene Menschen zu mir, die außer den paar Stunden des gemeinsamen Singens und Meditierens kaum glückliche Erlebnisse in ihrem Alltag hatten. Ich wollte diesen verzweifelten und deprimierten Menschen ein paar Glücksmomente schenken und sie nicht einfach auf eine psychiatrische Therapie verweisen! Ich vertraute darauf, dass die GROSSE GÖTTIN uns alle beschützt und dass ich nur als Vermittlerin agierte, niemals als die allein Handelnde. Das wäre nämlich viel zu viel Verantwortung für einen jungen Menschen, sich allein mit einer Gruppe auf so tiefe emotionale Prozesse einzulassen!
Mit der Zeit kristallisierten sich die GLÜCKSPUNKTE meiner Kurse heraus, es wurde weniger gesprochen, dafür mehr gesungen, gebetet und getanzt. Die Innigkeit und Tiefe blieb jedoch erhalten und sowie auch meine bewusste Verantwortung als Leiterin.
Mantra Singen als MODEERSCHEINUNG?
Seit einiger Zeit ist das „Mantra-Singen“ so sehr in Mode gekommen, dass es für Interessierte nicht einfach ist, aus dem breiten Angebot das Passende herauszufiltern. Es scheint so, dass viele Leute auf diesen Trend aufspringen, da die ausgewählten Lieder oft einfach zu singen und zu begleiten sind, und mit wenigen Akkorden an Gitarre, Harmonium oder Shruti bereits einfache Mantras begleitet werden können. Und so wird dann, gleichsam aus dem Nichts, mit einer selbstbewussten Präsentation gleich ein „Kursleiter/leiterin“ geboren! Die Inhalte und Informationen holt man sich einfach aus dem Internet oder von anderen, die schon länger „im Geschäft“ sind. Manchmal ist es schon recht bitter, diese Entwicklung mitzuverfolgen, noch schlimmer, Opfer derselbigen zu werden - wenn ich mitbekomme, dass engagierte „Newcomer“ sich die Texte und Inhalte von meinen Kursen herauskopieren, die Aufmache etwas ändern und Gratis-Kurse anbieten, da sie anscheinend von anderen Seiten finanziert werden und das Geld für ihre Arbeit gar nicht brauchen. Vielleicht wollen sie einfach nur einmal im Mittelpunkt stehen, oder anderen ihre Arbeit kaputt machen? Mittlerweile sehe ich das zum Glück gelassener und ich bin mir sicher, dass jeder Mensch den Kurs/Workshop findet, der zu ihm passt. Und zu mir kommen immer ausgesprochen liebevolle, bewusste und spirituelle Menschen! Somit ist ja alles in bester Ordnung!




Weshalb und seit wann singe ich selbst gerne Mantras und meditative Lieder?
Eine der ersten berührenden Erfahrungen mit dem Singen spiritueller Lieder machte ich in Taizé (Frankreich) im Alter von 14 Jahren. Als ich entdeckte, dass da in der Kirche ganze Nacht hindurch wunderschöne, meditative Lieder gesungen wurden, holte ich meine Decke aus dem Zelt ohne meine Freundin zu wecken, verzichtete auf’s Schlafen, und sang mit den anderen bis zum Sonnenaufgang.
In unserer „Auferstehungskirche“ in Telfs (Tirol), hatte wir als Jugendliche das Glück, einen aufgeschlossenen Priester (Erich Frischmann) und einen engagierten Pastoralassistenen (Jo Santer) zu haben, die es verstanden, mit uns das Feiern der Hl. Messe als fröhliches, gemeinschaftliches und bereicherndes Ereignis zu zelebrieren. Wir haben da immer viel musiziert und gesungen, manchmal gemeinsam mit dem Liederkreis St. Georgen, manchmal auch nur als Jugendgruppe mit 10 Gitarren. So lernte ich unzählige christlich-traditionelle und auch neue spirituelle Lieder kennen.
Als Studentin besuchte ich Meditationsguppen in Innsbruck und Salzburg, in denen viel gesungen wurde, da kam ich erstmals in Kontakt mit den wunderschönen indischen Sanskrit-Mantras.
Bei den Schwitzhütten und Mondfeiern in unserer Gruppe in Tirol lernte ich weitere Mantras und Erdenlieder kennen und brachte dort auch meine eigenen ein. Bei Wind und Wetter trafen wir uns, sangen, lachten, beteten und feierten miteinander als geliebte Kinder von Mutter Erde.
1997 hielt ich meine ersten Singkreise in Tirol mit Mantras und Erdengesängen.
Auf unserer 1.Indienreise 2001 gab es viele liebevolle Begegnungen mit den Menschen, tolle kulturelle Inspirationen und vor allem wunderschöne MUSIK. Wir kauften Musik-Kassetten mit indischen Mantras, Bücher zum Thema sowie traditionelle Instrumente (Harmonium, Tablas, Shruti, Flöten), die wir auch zu spielen lernten.
Seither gibt es unzählige Mantra-Konzerte, Kurse und Workshops in Tirol, Südfrankreich, Argentinien, die seit 2008 noch durch das Tanzen bereichert werden, da ich in diesem Jahr eine Ausbildung zur Tanzpädagogin abgeschlossen habe.
Mein Liederbuch zu den Mantra-Singkreisen gibt es ausschließlich bei den Kursen oder hier auf der Homepage www.lunaysol.at zu kaufen:
CD Aufnahmen von LUNA Y SOL:
CD GAYATRI https://youtu.be/lYfVSR-Swb0
CD AUM https://youtu.be/1XmMA2YTe8g
Die 3. Mantra CD ist gerade in Arbeit, wird im Herbst 2025 produziert
Mehr zu spiritueller Musik, Kunst und Literatur gibt es auf www.lunaysol.at
Was ist das Besondere an einem Singkreis in dem wir gemeinsam beten, singen, meditieren und tanzen?
Durch wissenschaftliche Forschungen bezüglich des Singens von spirituellen Liedern/Mantras hat sich die Sinnhaftigkeit dessen nochmals bestätigt - falls das jemand für seinen kritischen Verstand braucht!
+ Mantra Singen ist eine der ältesten Meditationspraktiken
+ hilft gegen depressive Verstimmungen und Unsicherheit
+ im Gehirn werden hilfreiche Hormone produziert, die die Selbstheilungskräfte aktivieren
+ hilft bei Bluthochdruck, Depression und Erschöpfung…etc.
Für mich selbst waren immer schon das Berührt-Sein, das Glücksgefühl beim Singen, das Erleben der spirituellen Gemeinschaft und die Befreiung des Kehlchakras Motivation genug! Jedes Mal, wenn ich einen Singkreis halte, ist es für mich wie ein Geschenk der GROSSEN MUTTER, die unsere Begegnungen segnet, unsere Geschichten ineinander verwebt, die Augen zum Strahlen und die Herzen zum Klingen bringt.
Text: Patricia del Mar, Bilder: Patricia del Mar, Fotos: Andreas Maximilian + Patricia del Mar, Bild: "Lakshmi"- Indien
